CSU Königstein Hirschbach Arbeitskreis Asyl Klaus Hafner Namsreuth

Zu Besuch bei unseren Asylbewerbern in Namsreuth

 

Auf Wunsch der Asylbewerber und im Rahmen des "Arbeitskreises Asyl" besuchte Klaus Hafner und Roland Sollner mit Frau, unsere Asylbewerber in Namsreuth

 

Diesen Abend werden Wir alle so schnell nicht mehr vergessen.

Was die Gastfreundschaft betrifft, so könne man von den Asylbewerbern in Namsreuth einiges "abkupfern". Es war ein Donnerstag Abend, als wir Sie besuchten, aufgetischt wurde jedoch so, als wäre es Sonntag Nachmittag gewesen.

 

Es gab Käse- und Schokokuchen sowie verschiedene Gebäcke und Getränke. Man kam schnell ins Gespräch und diskutierte über die derzeitige Lage in Aleppo, aber auch über die Zeit in der der Sie auf der Flucht waren und was Sie dabei erlebt haben-auch erleben mussten.

 

Bei einigen dauerte die Flucht nur wenige Wochen, bei so manchen auch zwei Jahre und länger,und nicht selten war damit auch ein unfreiwilliger, teils monatelanger  Aufenthalt im Gefängnis verbunden-Gewaltanwendungen im Gefängnis inclusive , und dies leider auch, wie man Uns mitteilte, auf Europäischen Boden. Alle Uns geschilderten Fluchtruten führten über das Mittelmeer in teils erbärmlichen Schlauch oder alten Holzbooten. Auch Nachts, ohne Orientierung, ohne Sicht und auch bei schlechtem Wetter, mit der einzigen Hoffnung, irgendwann auf offener See gefunden zu werden.

 

Man sprach über die gegenwärtige Situation hier in Deutschland und auch über den derzeitigen Stand Ihrer Sprachkurse, den Sie gerne besuchen.

Manche machen derzeit auch ein Betriebspraktikum um die hiesige Arbeitskultur und Arbeitsweise kennen zu lernen. Das schreiben und lesen der deutschen Schrift und Sprache bereite aber naturgemäß  dem einen und anderen noch Kopfzerbrechen, was aber der Motivation jedes einzelnen, dies zu erlernen, keinen Abbruch zufügt.

 

Man konnte sich inzwischen schon mit fast allen relativ gut auf Deutsch verständigen, und was nicht verstanden wurde konnte mit Englisch überbrückt werden. Man sprach auch über Ihre erlernten Berufe im Heimatland , über Ihre zurückgelassenen Familien und Freunde und man spürte regelrecht, wie gut es Ihnen tat, einfach mal über Ihre Vergangenheit zu sprechen ohne dies zu bewerten und darüber zu urteilen.

 

Stolz zeigte man Uns verschiedene Bastelarbeiten, die Sie in Ihrer Freizeit in Namsreuth machten und war verwundert, mit welcher Präzision und Akribie so mancher, ohne Anleitung und Plan, aus "Schaschlik- und Mikadostäbchen" Kunstwerke basteln konnte. Auf die Frage: Was er zuhause arbeitete, teilte Er mit, dass er Tankfahrzeuge für Kraftstoffe zusammengebaut und geschweißt hatte und zeigte uns auch einige Bilder von seiner bisherigen Arbeitsstelle und dessen Arbeit aus seinem Heimatland.

 

Sie berichteten auch von Ihrem Wunsch, beim Königsteiner Adventsmarkt im Dezember, mit einem eigenen kleinen Stand vertreten sein zu wollen und dessen Erlöse einem gemeinnützigen Königsteiner Verein zukommen lassen zu wollen und baten hier um Unterstützung bei der Organisation, was in kürze auch im Arbeitskreis Asyl besprochen werden wird.

 

Nach fast drei Stunden interessanter Gespräche beschloss man zum Abschied noch ein Kickerspiel auszutragen.

Den Kickerkasten spendete der CSU-Ortsverband Königstein-Hirschbach aus seinen Erlösen des "Neujahrsfrühschoppen 2016", den Sie nach Anlieferung selbst zusammengebaut haben und nunmehr im großen Eingangsbereich allen Bewohnern zur Verfügung  steht.  

Obwohl sich die "Gastgeber" durch reichliches trainieren am Kickerkasten vorbereiteten und wacker geschlagen haben, konnten die "Gäste" mit einem hauchdünnen Sieg das Spiel für sich entscheiden und abschließend die Heimreise antreten.

 

Anmerkung:

Eines ist Sicher, wir werden wieder zu Besuch kommen, nicht wegen dem Kickerspiel, sondern weil es die Jungs einfach wert sind und Sie sich nichts sehnlicheres wünschen, als einen friedlichen Neuanfang hier in Deutschland. Wir brauchen hier bei uns in Deutschland nicht immer und zwingend "hochqualifizierte Fachkräfte" (...das kann man nämlich erlernen), was Wir brauchen, sind bereitwillige-hochmotivierte und engagierte Mitmenschen,

und das ist man, oder eben nicht. Sie sind es auf Jedenfall, und das ist gut so.

Klaus Hafner/11.11.2016